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Projekt: Linux auf einem Lifebook E8110

Ein Fujitsu Siemens Lifebook E8110 soll zum mobilen Linuxarbeitsplatz werden.
Die Hardwareausstattung:

  • 1,6 GHz intel T1300 CPU (Single Core)
  • 1 GB Ram
  • intel i945 Grafikkarte / Display 15", 1024*768 Pixel
  • 40 GB Festplatte
  • DVD/CDRW Laufwerk
  • IEEE 1394 / 3 * USB 2.0 / SDRam-Slot
  • Bluetooth / WLan / GB LAN
  • Analoges Modem
  • PCCard, PC-Express Slots

Distribution

Debian 5 - Lenny

Da es mit Debian Etch einige Probleme mit der Hardware des E8110 gibt (so verursacht der Netzwerkkartentreiber sky2 beim Start regelmäßig Kernel Panic Errors), kommt die aktuelle Testing Release "Lenny" mit dem Kernel 2.6.24 zum Einsatz.

Das Grundsystem wurde mit den Softwareoptionen "Desktop-Umgebung", "Laptop" und "Standard-System" installiert. Nach einer knappen Stunde sind 798 Pakete installiert und konfiguriert. Das System ist einsatzbereit, die Internetverbindung funktioniert und mit Open Office kann geschrieben, kalkuliert und präsentiert werden. 

Zum Einsatz im Alltagsbetrieb sind noch ein paar Nacharbeiten erforderlich, damit nicht ein Teil der Hardware ungenutzt bleibt.

Wireless Lan

Ein Notebook das immer nur am Kabel hängt, ist nur das halbe Vergnügen. In derGrundinstallation wurde die WLan-Unterstützung bereits installiert undkonfiguriert. Da die zum Betrieb benötigte Firmware allerdings einer Lizenzunterliegt, die nicht mit den Debian Free Software Guidelines konform ist, muss die entsprechende Datei noch nachinstalliert werden.

Hierzu muss der Paketmanager um eine Quelle für non-free Packages ergänzt werden:

deb ftp://debian-mirror/debian lenny nonfree

Jetzt kann das benötigte Paket "firmware-iwlwifi" über apt-get install oder einen anderen Paketmanager gefunden und installiert werden. Nach dem Neustart des Netzwerkes (oder des Laptops) steht die Wirelessunterstützung vollständig zurVerfügung und das Netzwerkkabel kann der WPA-Verbundung weichen.

Powermanagement

Suspend to Ram

hibernate erfordert folgende Einstellungen:

  • USuspendMethod ram
  • USuspendRamForce yes
  • USuspendRamVbeMode yes
  • USuspendRamVbePost yes

(Konfiguriert in /etc/hibernate/*.conf)

dies entspricht der Kommandozeile:

  • s2ram -f -p -m

Zur Konfiguration des gnome-power-manager ist eine Ergänzung der hal-Konfiguration nötig:

in /usr/share/hal/fdi/information/10freedesktop/20-video-quirk-pm-fujitsu.fdi muss Eintrag für das Lifebook E8110 hinzugefügt werden:

<match key="system.hardware.product" contains="E8110">
   <merge key="power_management.quirk.vbe_post" type="bool">true</merge>
   <merge key="power_management.quirk.reset_brightness" type="bool">true</merge>
</match>

Der Eintrag entspricht der Konfiguration des Lifebook S7110, zu dem sich bereits ein Eintrag in der Datei befindet.

Nach der Ergänzung der quirk-Datei muss der Hardware Abstraction Layer hal neu gestartet werden. Das erledigt man beispielsweise über den Befehl:

/etc/init.d/hal restart

Suspend to Disk

Die s2disk-Option läuft derzeit leider noch nicht. Beim Versuch, das Image auf die Platte zu schreiben, bleibt das Notebook hängen und lässt sich nur durch Ein- und Ausschalten wieder zur Arbeit bewegen.

3D Desktop

Zur Installation des 3D-Desktops compiz / compiz-fusion muss zunächst dieHardwarebeschleunigung der Grafikkarte aktiviert werden. Hierzu sind unter Debian Lenny mit Gnome bei der intel i945 Grafikkarte einige Schritte nötig:

  • das Paket libgl1-mesa-dri muss installiert werden
  • in  /etc/X11/xorg.conf sind folgende Einstellungen erforderlich

    • die Section "ServerLayout" muss um 'Option "AIGLX" "on"' ergänzt werden
    • in der gegebenenfalls neu anzulegenden Section "Extensions" ist die 'Option  "Composite" "on"' erforderlich
    • die Einträge
      'Option "AccelMethod" "XAA"' und
      'Option "XAANoOffscreenPixmaps" "true"'
      in der Section "Device" sind in den Treiberversionen ab 2.2.0 nicht mehr unbedingt erforderlich, da standardmäßig EXA zur Beschleunigung eingesetztwird. Da die Umsetzung noch etwas buggy ist, führen die beiden Zeilen derzeit noch zu besseren Ergebnissen.
    • durch "grep GLX /var/log/Xorg.0.log" erfährt man, ob alles geklappt hat.

  • jetzt können compiz und compiz-fusion installiert werden. Ausser compiz-core, compiz-gtk und compiz-gnome gibt es eine ganze Menge Plugins, Effekte und Tools, die den Spass bei der Arbeit erhöhen. Empfehlenswert sind vor allem fusion-icon, mit dem die Effekte bequem ein- und ausgeschaltet werden können und der ccsm, der CompizConfig-Settings-Manager, der die Verwaltung der Effekte ermöglicht.
  • Damit die Einstellungen gleich nach dem Start des gdm zur Verfügung stehen, kann "fusion-icon" unter "System -> Einstellungen -> Sitzungen" zu den Startprogrammen hinzugefügt werden.